Eine Analyse von Margarete Ruschmann
Björn Höcke ist zweifellos der eigentliche Vorsitzende der AfD, er gibt die Linie der Partei vor. Bereits 2018 hat er in seinem Buch „Nie zweimal in denselben Fluss“ in schonungsloser Offenheit dargelegt, dass er einen rechtsextremen Umsturz und eine Renaissance völkisch-nationalistischen Denkens und Handelns. Sein Buch und sein ganzes Auftreten legen nahe, dass er sich als neuen Führer sieht. Seine ‚Analyse‘ ist schlicht und folgt dem Muster anderer Diktatoren: das deutsche Volk wird in seiner Existenz bedroht. Von außen, durch den Zustrom von Flüchtlingen und durch die USA, einer „raumfremden Macht“, die ihre Politik der Globalisierung in Europa durchsetzt. Und von innen, durch eine Regierung die sich den USA und ihrer Globalisierungspolitik unterwirft, Flüchtlinge ins Land lässt und so ganz bewusst die Auslöschung des deutschen Volkes vorantreibt.
Über die beiden letzten Kapitel in Höckes Buch ‚Nie zweimal in denselben Fluss‘.
Diese Kapitel heißen: „Volksopposition gegen das Establishment“ und „Krise und Renovation“. Das Buch ist 2018 erschienen und ist in der Form eines Gespräches mit einem Gleichgesinnten geschrieben.
Höcke schürt Verlustängste
Geht viele Seiten lang um das Thema Migration. Es ist Immer noch eines der zentralen AfD-Themen.
Höcke behauptet, den einheimischen Deutschen werde das Recht auf „eigene Entfaltung und Interessenwahrnehmung“ bestritten. Sie würden „marginalisiert“, keine Rücksicht genommen auf ihre „Schutz- und Existenzbelange“.
Höcke wählt drastische Worte.
„Wenn wir die gewaltsame Transformation des hergebrachten Nationalstaates in eine multikulturelle Zuwanderungsgesellschaft nicht stoppen, droht uns in Deutschland und Europa tatsächlich eine kulturelle Kernschmelze“ (S. 185)
Es ist nicht überraschend, dass Muslime besonders in seinem Fokus sind. Er sagt:
„man sollte darüber nachdenken, die Zahl der hier lebenden Muslime zu verringern.“ (S. 197)
Diesen Nebensatz muss man sich genau ansehen. Es geht um hier lebende Muslime, von denen die allermeisten ein Aufenthaltsrecht oder sogar die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Ihre Zahl zu „verringern“ ginge nur mit Gewalt.
Natürlich möchte Höcke auch den Zuzug von Flüchtlingen verhindern. Dabei ist ihm die Hilfsbereitschaft der Menschen ein Dorn im Auge. Für Höcke ist diese Hilfsbereitschaft lediglich Ausdruck eines schlechten Gewissen, aufgrund der deutschen Kolonialpolitik in Afrika. Dabei sei Kolonialpolitik ja nicht per se etwas Schlechtes.