OgR-Alzey
Anti-Nazi-Kundgebung in Wöllstein am 17.6.2023
Vergangenen Samstag (17.06.) haben die OMAS GEGEN RECHTS Alzey zusammen mit Mainzer Omas eine Anti-Nazi Kundgebung in Wöllstein unterstützt. Gemeinderäte von den Grünen, der SPD, CDU und FDP hatten dazu aufgerufen. Wir haben den Nazis der sog. „Kameradschaft Rheinhessen“ gezeigt, dass wir für die Mehrheit der Gesellschaft stehen und uns nicht einschüchtern lassen!
Infoabend am 21.3.2023 um 18 Uhr im MGH Alzey
Am Dienstag, 21. März 2023, 18 Uhr
laden wir alle Interessierten, Omas und Opas zu einem
Informationsabend
im Mehrgenerationenhaus Alzey
Schlossgasse 13
ein. Wir freuen uns Sie!
Themenabend am 09.02.2023: „Höckes Plan“
Eine Analyse von Margarete Ruschmann
Björn Höcke ist zweifellos der eigentliche Vorsitzende der AfD, er gibt die Linie der Partei vor. Bereits 2018 hat er in seinem Buch „Nie zweimal in denselben Fluss“ in schonungsloser Offenheit dargelegt, dass er einen rechtsextremen Umsturz und eine Renaissance völkisch-nationalistischen Denkens und Handelns. Sein Buch und sein ganzes Auftreten legen nahe, dass er sich als neuen Führer sieht. Seine ‚Analyse‘ ist schlicht und folgt dem Muster anderer Diktatoren: das deutsche Volk wird in seiner Existenz bedroht. Von außen, durch den Zustrom von Flüchtlingen und durch die USA, einer „raumfremden Macht“, die ihre Politik der Globalisierung in Europa durchsetzt. Und von innen, durch eine Regierung die sich den USA und ihrer Globalisierungspolitik unterwirft, Flüchtlinge ins Land lässt und so ganz bewusst die Auslöschung des deutschen Volkes vorantreibt.
Über die beiden letzten Kapitel in Höckes Buch ‚Nie zweimal in denselben Fluss‘.
Diese Kapitel heißen: „Volksopposition gegen das Establishment“ und „Krise und Renovation“. Das Buch ist 2018 erschienen und ist in der Form eines Gespräches mit einem Gleichgesinnten geschrieben.
Höcke schürt Verlustängste
Geht viele Seiten lang um das Thema Migration. Es ist Immer noch eines der zentralen AfD-Themen.
Höcke behauptet, den einheimischen Deutschen werde das Recht auf „eigene Entfaltung und Interessenwahrnehmung“ bestritten. Sie würden „marginalisiert“, keine Rücksicht genommen auf ihre „Schutz- und Existenzbelange“.
Höcke wählt drastische Worte.
„Wenn wir die gewaltsame Transformation des hergebrachten Nationalstaates in eine multikulturelle Zuwanderungsgesellschaft nicht stoppen, droht uns in Deutschland und Europa tatsächlich eine kulturelle Kernschmelze“ (S. 185)
Es ist nicht überraschend, dass Muslime besonders in seinem Fokus sind. Er sagt:
„man sollte darüber nachdenken, die Zahl der hier lebenden Muslime zu verringern.“ (S. 197)
Diesen Nebensatz muss man sich genau ansehen. Es geht um hier lebende Muslime, von denen die allermeisten ein Aufenthaltsrecht oder sogar die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Ihre Zahl zu „verringern“ ginge nur mit Gewalt.
Natürlich möchte Höcke auch den Zuzug von Flüchtlingen verhindern. Dabei ist ihm die Hilfsbereitschaft der Menschen ein Dorn im Auge. Für Höcke ist diese Hilfsbereitschaft lediglich Ausdruck eines schlechten Gewissen, aufgrund der deutschen Kolonialpolitik in Afrika. Dabei sei Kolonialpolitik ja nicht per se etwas Schlechtes.
Am 21. Januar 2023: für Demokratie und Vielfalt
Liebe Freunde und Freundinnen der Demokratie, liebe Antifaschisten,
wir Omas gegen Rechts gehören zur Nachkriegsgeneration, die von unseren Eltern noch unmittelbar erfahren haben, was Faschismus und Krieg bedeuten. Und wie beides eng zusammenhängt.
Ich habe auch noch erlebt, dass im Nachkriegsdeutschland wenig aufgearbeitet wurde. Damals waren das Dritte Reich und seine Verbrechen an der Menschheit im Geschichtsunterricht kein Thema. Auch waren noch überall Nazis aktiv, als Lehrer, als Richter, in den Verwaltungen, den Schulen, den Gerichten.
Es hat lange gedauert, bis sich die Gesellschaft verändert hat. Umso erschreckender ist für uns Omas zu sehen wie sich die Idee eines autoritären Nationalstaates im Verbund mit zunehmendem Rassismus wieder ausbreiten kann.
Regelmäßig kommen die Neo-Nazis der „Kameradschaft Rheinhessen“ und der NPD nach Alzey, Bingen, Ingelheim und Worms. Hier bei uns laufen sie mindestens zweimal im Jahr durch die Straßen und skandieren: Alzey –Nazistadt. Eine Provokation für jeden Demokraten.
Nun sagen einige: was soll’s. Diese rechtsextremen Gruppen und Grüppchen sind doch eine so kleine Minderheit, dass man sie ignorieren kann. Gebt ihnen doch keine Plattform, indem ihr mit euren Aktionen auch noch auf sie aufmerksam macht.
Dieser Meinung bin ich nicht.
Nein, wir müssen ihnen zeigen, dass sie nicht willkommen sind.
Wir müssen ihnen zeigen, dass wir gegen Rassismus und Antisemitismus sind
Und wir müssen verhindern, dass sie mit ihrer menschenverachtenden Ideologie bis in die Mitte der Gesellschaft eindringen
Nun fragen sich viele von uns aber auch: warum dürfen die Nazis überhaupt hier auftreten? Es ist schwer zu ertragen, dass diese Aufmärsche unter dem Schutz der Polizei stattfinden dürfen. Einige macht das wütend. Ja, es ist richtig, dass wir dem Demonstrationsrecht und der Meinungsfreiheit einen sehr hohen Stellenwert geben. Das unterscheidet uns von Diktaturen. Aber ich bin der Meinung, es muss auch eine rote Linie geben.
Parteien und Organisationen, die sich offen gegen unsere freiheitliche Grundordnung stellen, müssen die rote Karte bekommen
Solche Organisationen sollten m.E. verboten werden
Die Demokratie muss wehrfähig sein
Was mich aber – trotz allem – optimistisch stimmen soll ist, dass die große Mehrheit der Bevölkerung Rechtsextremismus ablehnt.
Und dass wir einen Rechtsstaat haben, der vielleicht manchmal etwas träge ist, aber sicher nicht hilflos.
Wir haben heute gezeigt, dass wir mehr sind als die kleinen Nazi-Gruppen.
Lasst uns weiterhin zusammenstehen über alle Parteigrenzen hinweg, egal welche Herkunft wir haben oder welcher Religion wir angehören
Zeigen wir den Nazis, dass wir keine Angst vor ihnen haben.
Und dass wir bereit sind, für den Erhalt unserer demokratischen Grundordnung einzustehen
Margarete Ruschmann
für Omas gegen Rechts Alzey